Sonntag, 24. April 2016

Sie können es nicht lassen




Vor über 11 Jahren haben sich die Wege von zwei Chaoten gekreuzt und seitdem war auch nicht mehr an ein „ohneeinander“ zu denken. Denn miteinander machten sie nicht nur Schulklassenzimmer oder Partys unsicher, nein, von anfänglichen kurzen Urlauben und kleinen Unterfangen (Stichwort Partyradltour) ging es auf große Ausflüge.
2007/2008 ging es nach USA und nachdem der eBay-Fund eines 1967 Ford Thunderbird leider dem geballten Schwung des damit gegründeten Trios Stand halten konnte, kam bald das „Granny Car“ her: Ein 1987er Ford Crown Victoria LTD Station Wagon. Nach ausgebesserter Zylinderkopfdichtung ging es auf große Rundreise durch die Vereinigten Staaten: 20‘000 km später waren knapp die Hälfte aller Staaten abgehakt, nahezu alle südlichen und östlichen Sehenswürdigkeiten besucht und erst recht ein starker Verbund geschmiedet: Sepp und Tobitobi on the road. 
1967er Thunderbird aka "The Rat". RIP

1987er Ford Crown Victoria aka "Granny Car". Was für eine ErFAHRung

2013 ging es in die Neuauflage. Gemeinsam wollten wir ursprünglich nur die Ostsee umrunden; Über Polen, das Baltikum und Finnland hinauf, den Polarkreis ankitzeln und via Schweden und Dänemark zurück. Geplante Zeit: 4 Wochen.
Aus noch nicht geklärten Ursachen waren wir zwei Tage schneller am Polarkreis in Rovaniemi, Finnland als gedacht. Grund genug, noch 1500km Umweg ans Nordkapp zu fahren, dem nördlichsten befahrbaren Punkt Europas. Die Strecke war zwar alles andere als aufregend, eine weitere Marke des Extremen jedoch gesetzt: Insgesamt 9000km mit einem Opel Kadett BJ 1991, tiefergelegt und generalüberholt, eine (bis zum Ende ungeöffnete) Packung Ersatzteile im Kofferraum und jede Menge Dosenfutter. 
Durch nichts zu stoppen aber von allem beflügelt. Wir sind am Nordkapp!

 Da ist doch ganz klar dass das noch nicht das Ende der Fahnenstange sein kann!
Seit langem schon spukte uns der Plan einer low-cost-rallye im Kopf herum. Bekannte Vertreter hiervon sind zB die Rallye Dresden Dakar Banjul oder die Rallye Allgäu-Orient. Dabei wird mit einem Fahrzeug, welches sich am Ende seiner Laufzeit befindet, noch für ein paar Wochen ein Ausflug gemacht (Banjul befindet sich etwas südlich von Dakar, der Zielpunkt von Allgäu-Orient war dieses Jahr Teheran). Am Zielort werden die meist noch sehr tüchtigen Gefährte für den guten Zweck versteigert und man fliegt mit jeder Menge Eindrücken aber deutlich weniger Gepäck wieder nach Hause, denn auf die Reise werden viele Geschenke oder Spenden für gute Zwecke mitgenommen.
Der Haken an den oben genannten Rallyes: Sie dauern knapp vier Wochen. Ein ziemlicher Brocken für unerfahrene Teilnehmer wie uns. Denn durch Länder der ersten Welt zu roadtrippen ist doch etwas anders als eine einwöchige Wüstenpassage durch die Sahara.
Und hier kommt die Rallye München-Barcelona ins Spiel. Hier wird „nur“ eine Woche gefahren, es geht 3500km auf Rallyestrecken von Bayern nach Spanien. Ein überschaubares Risiko, hervorragend geeignet zum Üben.
Als Utensil zum Üben haben wir uns einen Ford Fiesta BJ 2001 ausgesucht. Er kann das Ende seiner Lebenszeit bereits absehen, denn Ende Juli 2016 wird ihn der TÜV die Erlaubnis entziehen weiterhin unsere Straßen unsicher zu machen- im wahrsten Sinne. Welch Fügung dass die Rallye genau im Juli ist!! 

Ein Neues Trio: Sepp, TT und "der Fiasko" oder "el tempo gigante"

Ach ja, eine Sache noch: Es ist Voraussetzung der Rallye München Barcelona (im folgenden auch etwas handlicher als RMB bezeichnet) dass das Gefährt nicht mehr als 500€ kosten darf. Der Fiesta lässt uns da sogar noch 320€ übrig, er war nämlich für nur 180 Flöckchen (inkl Ersatzteile) zu haben.
(Schön langsam sollte der Tenor des Unterfangens durchgesickert sein) :-)
So werden wir zwei unbefleckte Junggesellen also am 16. Juli nach München tuckern, uns zu circa 100 weiteren leicht und mittel Verrückten gesellen und gemeinsam eine Sternfahrt auf wildesten (aka Rallye-) Strecken gen Süden antreten. Dass es dabei nicht den direkten Weg gehen wird, ergibt sich aus der Distanz von 3500km von ganz allein: Gockel Maps spukt für die schnellste Anreise gerade einmal 1500km aus.
Sieben Tage später rollen wir -so Gott und Deus ex Machina wollen- in Barcelona ein und relaxen ein zwei Tage bevor wir wieder nach Hause fahren. Denn bei dieser Rallye nimmt man seinen Krempel wieder mit!
Nichtsdestotrotz werden wir versuchen die Kiste bis unters Dach voll zu packen mit Dingen die man eben so braucht, eine Woche auf der Piste. Wasserpistolen, Vuvuzelas, Hundefutter, Trillerpfeifen, etc… Wir sind auch gern für allerlei Anregungen oder Spenden offen!
Updates gibts alle drei Daumen lang hier oder auf Nachfrage bei einem Bier an der Ecke.
Bis dahin,
der tobi(tobi) Tobi.