Drei Tage nach unserer fröhlichen Grundierungsaktion besuchen wir das nun strahlend weiße Auto (naja, wenn man von dem ein oder anderen Flecken absieht der noch blau durch sticht).
Nachdem in einer schnellen Aktion der neue Keilriemen installiert ist stellen wir zunächst einmal fest dass die Dauer der Arbeit im Motorraum unerheblich ist - die Finger und Hände sind ab Sekunde 2 pechschwarz.
Nach einer kurzen Reinigung beginnen wir den kreativen Teil der Arbeit: Probekleben. Oder um es denglisch zu formulieren: Layouten.
Den ein oder anderen Aufkleber haben wir (hauptsächlich der engagierte Sepp) ja schon auftreiben können. Nun war es an der Zeit sich zu überlegen wo und wie wir sie denn anbringen könnten. Wohl gemerkt vor der Aktion im Kindergarten Langenmosen, die unserem Fiaskerl rundherum einen Neuanstrich gönnen werden. Wir mussten uns mit dem Kleben also schweren Herzens auf die Fensterplätze und den Dachträger beschränken. Anbei trotzdem ein paar Schnappschüsse aus einem der kreativeren Abende in einer Werkstatt
Alles auf dem Lack konnte leider nur mit Krepp zur Probe geklebt werden
Vielen Dank lieber Folienfux für die Teamaufkleber!
Eins ist sicher: Die Front wird markant!
Darf auf keinem Rallye Fahrzeug fehlen: Fahrernamen und Nationalität
Einmal von der Breitseite bitte!
Tags darauf war es dann soweit: Vorfahren beim Kindergarten Langenmosen. Schaut ihn euch gut an, so wird er nie mehr aussehen. Und nun meine kleinen Racker, gebt Vollgas!! Ich will mindestens eine Prinzessin, einen Elefanten und eine große Sonne auf unserem Brummbrumm wiederfinden :-)
Frohes Pinseln!!
Heute stand ein kurzes Intermezzo auf dem Plan. In
dankenwerter und libevoller Kleinarbeit hat der Sepp unter der Woche die meisten
Anbauten wieder von Fiesta abmontiert; Freitagabend auch noch den Lack ruckzuck
abgeschliffen. Denn: Heute steht großes Grundieren auf dem Plan. Nächste Woche
dürfen die kleinen Racker vom Kindergarten Langenmosen sich daran austoben und
das geht auf weißem Grund nunmal besser als auf Dunkelblau.
Also kehren auch wir das Kleinkind raus und malen Punkt
Punkt Komma Strich kreuz und quer auf dem abgeschliffenen Kübel in der Hoffnung
auf eine mehr oder weniger homogene weiße Oberfläche.
Und los geht's! Fröhliches Pinseln
Zum Glück habe ich noch darauf beharrt Scheiben und Scheinwerfer
abzukleben, denn mit aufpassen war da auf einmal nicht mehr viel: Im Eifer des
Gefechts wurde einfach alles angemalert: Hosen, Stoßstangen, Sitzbezüge, kurzum
ein tabula rasa in weiß =)
Jeder der schon einmal Weiß über eine Farbe gekleistert hat
kennt den Effekt: Man pinselt und pinselt, schaut immerzu ins Weiße (inhaliert
es auch ein wenig) und dann geht man mal einen Schritt zurück – und sieht die
alte Farbe mit einem leichten weißlichen Einschlag. Hrmpf. Also war nach der
ersten Grundierung ein kleines Wartespiel angesagt um später noch eine zweite Schicht drüber zu legen.
Die Wartezeit gut nutzen kann man, indem man Zündmodule
tauscht. So gesellen sich zu den weißen Händen ein paar tiefschwarze Finger:
Der Anfang zum Zebra ist gemacht! Blöd nur dass bis Fasching noch ein wenig hin
ist, also werden die Hände beim Neuverlegen der Zündkabel auch gleich noch
schwarz eingefärbt.
Weil die erste Schicht Weiß immer noch nicht trocken ist,
geben wir uns noch ein Gastspiel am Keilriemen. Tachostand 150 tkm, das könnte
so circa eine Lebensdauer sein. Also nehmen wir ihn mal ab und schauen ihn uns
näher an. Blöd nur dass im Fiesta so ziemlich jede Zusatzausstattung verbaut
ist die einen Riementrieb braucht weshalb schon das Entfernen einer gewissen Akrobatik
bedurfte. Ans Einbauen will man da noch gar nicht denken… Doch eins nach dem
anderen. Jetzt stehen sie da, die beiden Hobbyschrauber und Maschenbauer und
besehen sich den Keilriemen der in Schulnoten bewertet gerade so am
Unterpunkten beißt: 4-. Er könnte den Übertritt schaffen wenn nichts dazwischen
kommt. Aber wenn nicht, dann ist das Geschrei groß.
Ene mene miste, tust dus noch oder kommste in die Kiste?
Und während der eine argumentiert, wechseln wäre doch jetzt ganz sinnvoll weil
danach ist Sorgenfreiheit garantiert, spekuliert der andere darauf dass die 4
schließlich die 1 des kleinen Mannes sei und man getrost davon ausgehen kann
dass da nix dazwischen kommt.
Wir brauchen eine dritte Meinung und finden Sie in Form einer 2-Euro-Münze:
Kopf wir riskieren Kopf und Kragen und bauen den alten wieder ein (auf dem wir
uns natürlich keine Laufrichtung markiert hatten, hmpf…), Zahl wir bezahlen
jetzt nen Neuen und bauen den ein. Im Fifa-Schiri-Style schnippe ich die Münze nach
oben und sie fällt mit der blitzenden 2 nach oben zu Boden. Sicherheit siegt.
Leider liegt der neue Riemen immer noch im Laden, deshalb
sind uns auch in dieser Disziplin die weiteren Hände gebunden. Bleibt nur noch das wechseln
vom Ölfilter. Und das erweist sich aufgrund unfassbar dämlicher Einbaulage als
Meisterprüfung. Da muss ich meinem Unmut schonmal kurz Luft machen. Beim guten
Golf III oder dem E36 von oben mit einem Griff zugänglich und zur Not mit
Hebelchen lösbar, brauchts beim Fiasko schon eine Hebebühne denn der Filter
liegt auf der Rückseite des Motors unter der Ansaugbrücke. Zugang nur von
schräg unten und obendrein auch nur mit der Linken. Höchstvermutlich wurde auch
dieses Verschleißteil noch nie gewechselt weil er zeigt sich dermaßen wehrhaft dass
wir beide mit unseren maximalen Kräften UND maximal möglichem Hebeleinsatz auf
das Bauteil einwirken um es aus seiner Verschraubung zu lösen. Wie etwas das
permanent von Öl durchspült wird nur so fest werden kann….!
Nunja letztlich konnte auch diese Nuss geknackt werden und ein neues Ersatzteil
eingebaut werden.
Apropos Ersatzteil und Wechselintervall:
Rechts im Bild eine Zündkerze dies hinter sich hat. Manchmal hat so ein empfohlenes Wechselintervall schon seine Sinnhaftigkeit
Zu guter Letzt gab es eine zweite Schicht Deckweiß auf den
vormals blauen Fiesta und siehe da: Bis auf den ein oder anderen unerklärbaren
blauen Durchkommer (ein Fettfleck? Ein Zeichen? Man weiß es nicht) haben wir
nun ein schönes weißes Auto. Also, von den richtigen Winkeln aus betrachtet.
Sobald die Tür aufgeht oder man zu genau hin sieht ist es schon auch noch blau
aber hey, gar nicht so ein schlechtes Resultat für eine schnelle
Sonntagsaktion, oder??
Welch Traum in weiß. Eine Grundvoraussetzung für schöne Autos wie ich finde
Extra für unsere Hardcorefans von Rot-Weiß-Essen Tobias und Veronika ein farbliches Schmankerl ;-)
Diese Woche standen gleich zwei Termine auf dem Plan.
Mittwoch ging der Fiesta auf die erste große Fahrt seit seiner Nominierung zum
Rallyeboliden. Denn es stand ein Ortstermin an in Regensburg. Aufgrund der
brachialen Leistungsarmut und des Feierabendverkehrs hat der Sepp stolze 1.5 Stunden
gebraucht um von Ingolstadt nach Regensburg zu kommen. Na das lässt ja hoffen
was die Fahrtzeiten auf der Rallye angeht... Aber gut, dieses Problem kann der
Fiesta der Zukunft lösen. Heute war ersteinmal vorfahren bei der Mittelbayerischen
Zeitung angesagt. Eine knappe Stunde Vorhaben vorstellen und Interview über uns
drei (Sepp, Tobi und Fiesta), gefolgt von einer halben Stunde Fotoshooting.
Einmal recht freundlich bitte im Hinterhof der MZ. Man bemerke die erleuchteten Zusatzscheinwerfer!
In ungefähr zwei Wochen wird es soweit sein, dann zieren wir
hoffentlich einen Aufmacher (!) Ihr bekommt natürlich Bescheid wenn wir das
genaue Datum wissen.
Im Anschluss kurvten wir noch ein wenig durch Regensburg auf
der Suche nach potenziellen Sponsoren, doch im städtischen Umfeld ließen sich
unerwartet wenig geöffnete Ohren für unsere Mission finden. Hier gibt’s einfach
schon zu viele die nach finanzieller Unterstützung fragen und da reißt es unser
Hingucker von Gefährt halt irgendwie nicht so recht raus :-(
Samstag war dann Ortstermin in Sandizell, beim KHB
Autoverwerter. Der hatte zufällig zwei Fiestas mit gleichem Motor aufm Hof und
so bot sich ein materielles Sponsoring an: Wir dürfen ausbauen was wir für nötig
halten und umsonst auf Tour mitnehmen; im Gegenzug platzieren wir einen
Aufkleber auf dem Fiesta.
So fuselten wir ab 10 Uhr morgens (+/-… naja eigentlich eher
nur +, das böse Schrannenfest hat den Sepp vom Bett fern gehalten :D ) Kühlerschläuche,
Kühler, Einspritzanlage, Federbeine, Radlager, Antriebswellen, Bremsbeläge und
sogar einen neuen Außenspiegel aus den alten Kisten und bildeten so einen
Haufen Teile der den Kofferraum zu gut einem Drittel füllen konnte. Sensationelle
Straßenlage inklusive.
Mit dieser Auswahl sollten wir gegen die meisten Ausfallrisken geschützt sein. Aber wo laden wir dann eigentlich unser ganzes Zeug ein..?
In der Zwischenzeit konnte ich schon Bauklötze staunen da
unsere brandneue facebook Seite www.facebook.de/RallyeFiasko
bereits 40 Likes gesammelt hat und der Fotoeintrag über 1000 Personen
erreichte! Ein tausend! Ihr seid echt der Wahnsinn, ein derartiges Publikum
sprengt die Vorstellungskraft von zwei kleinen Schraubern die einfach nur an
einer Spaß-Rallye teilnehmen wollen bei weitem. Vielleicht lassen sich mit
einer solchen Schar im Hintergrund doch noch der ein- oder andere Sponsor
überreden unsere Reisekasse etwas mit aufzubessern – für Publicity ist jetzt
sicherlich gesorgt.
Tachchen!
es war mal wieder soweit, einen flotten 6-Stunden-Tag hingelegt und nach Schrobenhausen gebraust, Heimatort von zwei der drei Beteiligten bei diesem Unterfangen.
Anfangs standen kleine Basteleien an wie eine 12cm Kuhglocke an der Heckklappe, ein (nahezu neuwertiger und gut geklebter) Ersatzseitenspiegel und drei weitere Bierflaschenhalter (ich sags euch, zwei Tage auf Rallye und mir wird an der nötigen Stelle einer fehlen, garantiert, aber sonst sind rund um die Möhre rum Flaschenhalter mittlerweile, es is der Wahnsinn, da kann man gewiss ne Fußballmannschaft verpflegen :-P )
Ja nee is klar. Der Inhalt wird freilich vor Fahrtantritt entfernt bzw nach Fahrtende geleert.
Danach gings an die Kronjuwelen eines jeden Rallye-Boliden: Zusatzscheinwerfer. Es werde Licht! Und da kam mal wieder zum Tragen dass das Fahrzeug nach der Rallye nicht mehr lange halten muss: Die Halter wurden auf einer flix frei geschliffenen Stelle am Dach angeschweißt und zusätzlich via kunstvoll geformten Blech am Dachträger fixiert. Das Blech sorgte dabei für so manchen Lacher weil es sich bei Bohren halt gerne mal verkeilt, sich losreißt und dann wie ein kleiner Propeller um den Bohrer kreist anstatt durchbohrt zu werden. Klingt witzig, macht aber aua. Erst zum Schluss besinnen wir uns auf den Einsatz einer Zange.
Einmal Schweinwerferhalter bitte!
Aber die Kabel... böse böse Kabel. Von der Batterie im Motorraum zunächst hinein in die Kabine, dort über den On/Off-Schalter im Armaturenbrett und wieder raus, ein mal quer durch den Motorraum, an der A-Säule aufs Dach und dann verdrahten mit den Anschlüssen. Heidenei, wann wird denn endlich dieser Wireless-Strom mal serienfähig?!
Nunja, sei's drum, mit viel Gefiesle waren nur wenige Studen später (hmpf) ein dutzend Meter Kabel so verlegt und mit Kabelschuhen versehen dass die Generalprobe anstand:
Kabelschuhe an Lampe anstecken, Anschlüsse mit Batterie verbinden, Motorhaube schließen und zaaachhhh! Hell!! Vier mal Fernlicht in mein an Dunkelheit gewohntes Auge. Scheint zu klappen.
Pünktlich zum Schließen des Stromkreises kommt -na wer hätts gedacht- der Tobi vorbei, bemängelt, ganz der Bauingenieur, den Pfusch am Bau (sorry der musste sein) und besieht sich dann das Kuriositätenkabinett der Verschaltung von vier Scheinwerfern die der Namensvetter einfach nach Gutdünken mal hingebaut hat. Er murmelt etwas von "Reihe" und "Parallel", "Widerstand" und "eins durch" und wie es halt immer so ist, wär's genau andersrum bestimmt besser auch wenn das jetzt gerade keiner ausrechnen kann.
Was solls, wir sind ja zum Spaß hier und verkabeln die Anschlüsse von Reihe auf Parallel. Generalprobe II: neue Kabelschuhe an Lampen anpfriemeln, wieder mit Batterie verbinden und Motorhaube zu.
Ich fühlte mich wie ein Reh. Alles um mich rum gleißend hell. Und wie hell. So hell dass ich mich erstmal umdrehen musste um die Augen dran gewöhnen zu können (in diesem Moment knutscht das durchschnittliche Reh bereits das Kühlergrillemblem, mittlerweile weiß ich also warum..!).
Hat dieser böse Strom sich doch tatsächlich dazu entschieden die Lampen dermaßen heller zum Leuchten zu bringen wenn man genau die selben Kabel in einer anderen Kombination verdrahtet!! Versteh' das einer....
In der Zwischenzeit hat sich der Sepp noch um einen männergerechten Schalthebel gekümmert: Ein solider Smallblock Kolben schmiegt sich nun an die schaltende Hand von unserem 60PS Karacho-Fiasko. Liest sich kurz, war aber mit einem auf Unikat gedrehten Kolbenstift samt Gewinde für den Schalthebel verbunden, was so einiges an Schleiferei bedeutete. Und weil Schleifen = Hitze am Bauteil (das zweite Laster des Maschinenbauers) war Geduld und eine gute Portion Hornhaut dabei gefragt!
Deutlich nach geplantem Feierabend drehen wir noch unser Tagwerksvideo und genießen kurz darauf Pizza mit Spezi. Es ist mal wieder viel geschafft!
Es ist vollbracht - und wir sind geschafft. Feierabend à la Junggsell'n