Donnerstag, 19. Mai 2016

Es wird gebastelt!



Wir haben uns erneut in Sepps Zauberbude eingefunden um unserer Rallye-Vorfreude Ausdruck zu verleihen.
Früh morgens am Pfingstmontag geht’s los: In langen empirischen Studien konnte herausgefunden werden dass es Blechdosen gibt, in die genau eine Bierflasche rein passt. Ein hervorragender, weil widerstandsfester und kostengünstiger Werkstoff! Ein hervorragender zukünftiger Bestandteil des Fiesta!!

Haben Sie was getrunken?  -  Nein aber ich hätte was dabei falls es dürstet!
Und weil wir so sehr an Gleichberechtigung glauben gibt’s auf Fahrer- und Beifahrerseite jeweils einen. Ganz geräuschlos und feiertagskonform :)
Nächste Station: Killeroptik! Sepp Tuning hat sich in die Küche gestellt und ein paar Knochen ausgekocht, die nun à la Mad Max unseren Kühlergrill verschönern dürfen. Gruftige Bemerkung am Rande: Durch so nen Knochen lässt sich überraschend leicht durchbohren. Aus jahrelanger Holz- und Metallschrauberei hätten wir da mehr Widerstand erwartet beim Ansetzen des Bohrers… Aber nein, zack bist du durch!
Was die Befestigung der Knochen angeht, tja, da sollten wir uns wohl nach Möglichkeit einen Kabelbinderhersteller als Sponsor suchen denn die kommen hier inflationär zum Einsatz. Sind aber halt auch eine praktische Erfindung..!

Welch Anblick für den Rückspiegel der Vorausfahrenden
Zwischendrin wird die Position des Motors mit gewaltigen Hebeln verschlimmbessert damit die Karre nicht gar so unter ihrem erlittenen Frontschaden leiden muss. Irgendwas hat sich da wohl damals verzogen und seitdem sind Motor und Antriebswelle in einem permanenten Schunkler. Ganz beheben konnten wir das zwar nicht, aber im Rahmen der Möglichkeiten zumindest lindern. Als Belohnung gabs gleich eine Fahrradklingel für den Beifahrerspiegel, in quietscherosa. Mal sehen welcher Zweck sich dafür finden lassen wird. Bierklingel oder so.
Während Tobi sich danach der möglichst sicheren Kabelführung und Isolierung im Motorraum annimmt, beginnt Sepp sich an alles Gute aus dem Kunstunterricht zu erinnern: DECKWEISS! In Engelsgeduld beginnt er weiße Kreise um die Reifen zu ziehen. Denn es ist Zeit für ein Stück Klassik am Fahrzeug; wir malen uns Weißwandreifen. Obwohl ausgeschlafener stellt sich Tobis Hand im Laufe des Malerns als die weniger linientreuere heraus, aber da darf man dann halt ned so genau hinschauen!! :-P

Retro Optik untenrum
Gestärkt vom mittaglichen Braten (Danke, Gabi) geht’s weiter. Nun wird’s kurz etwas laut, denn vor dem Schweißen will geflext sein. Blöd bloß dass so a Motorhaube a ganz schöne Fläche zum Vibrieren hat und der Lärm am Feiertagsmittag ganz beträchtlich ist. Aber viel muss ja glücklicherweise nicht weg. Kurze Zeit später stehen Aufnahmen für die Texas-Hörner auf der Motorhaube. Weil diese doch etwas auffälliger sind, entschließen wir uns, sie mit einem Schnellverschluss auszustatten um sie nach Belieben abnehmen zu können. Nicht dass gleich der erste Trachtenverein eine Beschwerdemeldung ausfüllt oder so.

Non-veganes Kunstwerk in Formvollendung
 
Bislang galt der Spaß an den Basteleien nur den Fahrern bzw dem sicheren Ankommen. Nun soll es für die Umstehenden etwas geben. Aus Sepps Fundus sind ein paar Wischwasser-Spritzdüsen aufgetaucht und ruckzuck sind zwei passende Löchlein in der Motorhaube. Die Leitung zur –ohnehin optionalen- Heckscheibenreinigung abgezogen und mit den neu eingesetzten Düsen verbunden: Läuft. Es folgt hochpräzises Ausrichten und Fixieren über eigens angefertigte Blechunterleger. Und schon steht dem Probespritzen nichts im Wege. Im rechten Winkel zum Fahrzeug gehen nun links und rechts zwei feine Wischwasserfontänen auf Überholer, Radelfahrer, Rangiereinweiser, Miezekatzen,… Wir werden uns viele Freunde machen :)
 
Zu guter letzt wird der Dachgepäckträger probegepackt mit Reserverad II und III, Bierkasten I und II und Zusatzscheinwerfer L und R. Scheint alles aufzugehen und vielleicht bleibt sogar Platz für ein Fäßchen Bier ganz in der Mitte. Aber die Details, die müssen bis zum nächsten Mal warten….

Fazit eines fröhlichen Tages: Gelungen!!!

Bis bald mal wieder, mein Rallyeschreck!
Bis dahin,
fröhliche Bastelgrüße
Tobi und Sepp

Dienstag, 3. Mai 2016

Schrauberei I: Unterbodenschutz

Gestern durften die Jungs das erste Mal spielen. Zahlreiches Altmetall in Rohr-, Blech- und Stangenform in Verbindung mit Bohrmaschinen, Schweißapparat, Hammer und Ratschenkoffer ergaben ein reaktionsfreudiges Gemisch.
Als Katalysator noch Sepps altgediente höhergelegte Hebebühne, über die der Fiesta zumindest beim reinfahren noch problemlos drüber rollte.
Obendrein gabs jahrzehntelange Erfahrung aus der -mal nur akustischen, mal von Materialverlust begleiteten- Mitnahme von Gullydeckeln, Bodenwellen, flügellahmen Tauben oder was auch sonst immer vor einer VR6-Lippe des ein oder anderen tiefergelegten weißen Nachbarschaftsschrecks zu liegen kam.
Heraus kam bei dieser, ja man kann schon sagen exothermen Reaktion ein Unterbodenschutz der sich sehen lassen kann!

Sepp Tuning im letzten Akt. Eine Halterung muss angeschweißt werden. Alle weiteren Befestigungen nutzen vorhandene Infrastruktur. Ein Unterbodenschutz by fair means
Wir begannen mit einem massiven Rohr von ca. 6cm Durchmesser direkt hinter der Stoßstange. Als tiefster Punkt der Karosse sollte der die gröbsten Hindernisse entweder beiseite räumen oder zermalmen. Damit er dafür ausreichen abgesichert ist, sind in Summe 4 Flach- und Winkeleisen zu hinteren Rahmenteilen oder Aufhängungen verschraubt. Zwei davon dienen außerdem als Rammschutz für Auspuff und Schaltgestänge. Denn beides sollte schon bis mindestens Barcelona halten, man hat ja schließlich Komfortvorstellungen.
Hinter den längs gelegten Flacheisen kommt nochmals eine Querverstrebung in Rohrform zum Einsatz. Die gabs aus dem Lager bereits mit ergonomischen Knick Richung Boden sodass der Prallweg maximiert ist.
Und als ob das noch nicht genug gewesen wäre, haben wir dahinter ein extrem massives Riffelblech verschraubt um auch das Flexrohr mit bestmöglichem Schutz zu versehen. Für alle Nicht-Mechaniker oder Fans von Autos ohne Flexrohr: Das Flexrohr ist eine Erfindung moderner PKW-Technik (also 2000+) das von außen aussieht wie geflochtene Stahlbänder. Und im Prinzip auch (nur) daraus besteht. Nutzen: Irgendwo im Auspufftrakt verbaut reduziert es Vibrationen. Damit man den bösen Auspuff nicht so wackeln sieht oder hört. Leider sind solche Stahlbänder nicht sonderlich gewappnet gegen Steine oder andere Attacken von Rallyestrecken. Und wenn das Flexrohr reißt, gelangen all die bösen Abgase ungefiltert und ungedämpft nach draußen. Das wollen wir unserer Umwelt freilich nicht antun, deshalb: Immer nur mit Schutz auf Expeditionen! Mach's mit!
Am Ende all der Bastelei steht, pardon, hängt ein quadratisch praktisch stabiler Unterfahrschutz unter dem Ford Fiesta der uns auch auf schwarzen Pisten erstmal vor allerlei Quer-, Längs- und Durchschlägern schützen sollte.
Natürlich darf bei all der Schrauberei der Spaß nicht zu kurz kommen. So gab es nach einem geschwinden Einsatz der Bohrmaschine und der Flex ein Rallyeutensil, das auf keinem Fahrzeug fehlen darf: Der Ersatzreifen auf der Heckklappe. Damit angesichts des doch recht ordentlichen Gewichtszuwachs auf der Klappe die selbige auch offen bleibt, wurde flix aus einem Röhrchen ein Halterchen gebaut, der die Heckklappenstabis klemmt, sodass unbeschwertes Ein- und Ausräumen möglich ist.
Na wenn das kein Offroader ist..!

Und ratz fatz ist ein gesamter Nachmittag rum, was sich wie immer durch Volksmusik auf Bayern1 ankündigt. Das kommt auch hoffentlich in unserer Videozusammenfassung noch raus ;-)

Nun noch schnell den Fiesta von der Hebebühne hiefen, denn dank Mörderunterfahrschutz liegt auch dieses Fahrzeug nun zu tief um aus eigener Kraft die Halle von Sepp Tuning zu verlassen. Brösel zusammen kehren, 8kg Dreck und Öl von den Fingern wascheln (vielen Dank an pr88, das beste Teufelszeug dieses Planeten) und endlich gibts ein wohlverdientes Abendessen. Es ist der 2.Mai, weshalb das obligatorische Weißbier heute zu bleibt. Es ist zu viel vorgefallen. Aber die aufgewärmte Bella Pizza schmeckt auch zu Limo #bachelorstyle.
Zufrieden lehnen wir uns in den Feierabend.