Dienstag, 3. Mai 2016

Schrauberei I: Unterbodenschutz

Gestern durften die Jungs das erste Mal spielen. Zahlreiches Altmetall in Rohr-, Blech- und Stangenform in Verbindung mit Bohrmaschinen, Schweißapparat, Hammer und Ratschenkoffer ergaben ein reaktionsfreudiges Gemisch.
Als Katalysator noch Sepps altgediente höhergelegte Hebebühne, über die der Fiesta zumindest beim reinfahren noch problemlos drüber rollte.
Obendrein gabs jahrzehntelange Erfahrung aus der -mal nur akustischen, mal von Materialverlust begleiteten- Mitnahme von Gullydeckeln, Bodenwellen, flügellahmen Tauben oder was auch sonst immer vor einer VR6-Lippe des ein oder anderen tiefergelegten weißen Nachbarschaftsschrecks zu liegen kam.
Heraus kam bei dieser, ja man kann schon sagen exothermen Reaktion ein Unterbodenschutz der sich sehen lassen kann!

Sepp Tuning im letzten Akt. Eine Halterung muss angeschweißt werden. Alle weiteren Befestigungen nutzen vorhandene Infrastruktur. Ein Unterbodenschutz by fair means
Wir begannen mit einem massiven Rohr von ca. 6cm Durchmesser direkt hinter der Stoßstange. Als tiefster Punkt der Karosse sollte der die gröbsten Hindernisse entweder beiseite räumen oder zermalmen. Damit er dafür ausreichen abgesichert ist, sind in Summe 4 Flach- und Winkeleisen zu hinteren Rahmenteilen oder Aufhängungen verschraubt. Zwei davon dienen außerdem als Rammschutz für Auspuff und Schaltgestänge. Denn beides sollte schon bis mindestens Barcelona halten, man hat ja schließlich Komfortvorstellungen.
Hinter den längs gelegten Flacheisen kommt nochmals eine Querverstrebung in Rohrform zum Einsatz. Die gabs aus dem Lager bereits mit ergonomischen Knick Richung Boden sodass der Prallweg maximiert ist.
Und als ob das noch nicht genug gewesen wäre, haben wir dahinter ein extrem massives Riffelblech verschraubt um auch das Flexrohr mit bestmöglichem Schutz zu versehen. Für alle Nicht-Mechaniker oder Fans von Autos ohne Flexrohr: Das Flexrohr ist eine Erfindung moderner PKW-Technik (also 2000+) das von außen aussieht wie geflochtene Stahlbänder. Und im Prinzip auch (nur) daraus besteht. Nutzen: Irgendwo im Auspufftrakt verbaut reduziert es Vibrationen. Damit man den bösen Auspuff nicht so wackeln sieht oder hört. Leider sind solche Stahlbänder nicht sonderlich gewappnet gegen Steine oder andere Attacken von Rallyestrecken. Und wenn das Flexrohr reißt, gelangen all die bösen Abgase ungefiltert und ungedämpft nach draußen. Das wollen wir unserer Umwelt freilich nicht antun, deshalb: Immer nur mit Schutz auf Expeditionen! Mach's mit!
Am Ende all der Bastelei steht, pardon, hängt ein quadratisch praktisch stabiler Unterfahrschutz unter dem Ford Fiesta der uns auch auf schwarzen Pisten erstmal vor allerlei Quer-, Längs- und Durchschlägern schützen sollte.
Natürlich darf bei all der Schrauberei der Spaß nicht zu kurz kommen. So gab es nach einem geschwinden Einsatz der Bohrmaschine und der Flex ein Rallyeutensil, das auf keinem Fahrzeug fehlen darf: Der Ersatzreifen auf der Heckklappe. Damit angesichts des doch recht ordentlichen Gewichtszuwachs auf der Klappe die selbige auch offen bleibt, wurde flix aus einem Röhrchen ein Halterchen gebaut, der die Heckklappenstabis klemmt, sodass unbeschwertes Ein- und Ausräumen möglich ist.
Na wenn das kein Offroader ist..!

Und ratz fatz ist ein gesamter Nachmittag rum, was sich wie immer durch Volksmusik auf Bayern1 ankündigt. Das kommt auch hoffentlich in unserer Videozusammenfassung noch raus ;-)

Nun noch schnell den Fiesta von der Hebebühne hiefen, denn dank Mörderunterfahrschutz liegt auch dieses Fahrzeug nun zu tief um aus eigener Kraft die Halle von Sepp Tuning zu verlassen. Brösel zusammen kehren, 8kg Dreck und Öl von den Fingern wascheln (vielen Dank an pr88, das beste Teufelszeug dieses Planeten) und endlich gibts ein wohlverdientes Abendessen. Es ist der 2.Mai, weshalb das obligatorische Weißbier heute zu bleibt. Es ist zu viel vorgefallen. Aber die aufgewärmte Bella Pizza schmeckt auch zu Limo #bachelorstyle.
Zufrieden lehnen wir uns in den Feierabend.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen