Sonntag, 26. Juni 2016

Jetzt wirds bunt



Heute stand ein kurzes Intermezzo auf dem Plan. In dankenwerter und libevoller Kleinarbeit hat der Sepp unter der Woche die meisten Anbauten wieder von Fiesta abmontiert; Freitagabend auch noch den Lack ruckzuck abgeschliffen. Denn: Heute steht großes Grundieren auf dem Plan. Nächste Woche dürfen die kleinen Racker vom Kindergarten Langenmosen sich daran austoben und das geht auf weißem Grund nunmal besser als auf Dunkelblau.
Also kehren auch wir das Kleinkind raus und malen Punkt Punkt Komma Strich kreuz und quer auf dem abgeschliffenen Kübel in der Hoffnung auf eine mehr oder weniger homogene weiße Oberfläche. 
Und los geht's! Fröhliches Pinseln
Zum Glück habe ich noch darauf beharrt Scheiben und Scheinwerfer abzukleben, denn mit aufpassen war da auf einmal nicht mehr viel: Im Eifer des Gefechts wurde einfach alles angemalert: Hosen, Stoßstangen, Sitzbezüge, kurzum ein tabula rasa in weiß =)

Jeder der schon einmal Weiß über eine Farbe gekleistert hat kennt den Effekt: Man pinselt und pinselt, schaut immerzu ins Weiße (inhaliert es auch ein wenig) und dann geht man mal einen Schritt zurück – und sieht die alte Farbe mit einem leichten weißlichen Einschlag. Hrmpf. Also war nach der ersten Grundierung ein kleines Wartespiel angesagt um später noch eine zweite Schicht drüber zu legen. 

Die Wartezeit gut nutzen kann man, indem man Zündmodule tauscht. So gesellen sich zu den weißen Händen ein paar tiefschwarze Finger: Der Anfang zum Zebra ist gemacht! Blöd nur dass bis Fasching noch ein wenig hin ist, also werden die Hände beim Neuverlegen der Zündkabel auch gleich noch schwarz eingefärbt.
Weil die erste Schicht Weiß immer noch nicht trocken ist, geben wir uns noch ein Gastspiel am Keilriemen. Tachostand 150 tkm, das könnte so circa eine Lebensdauer sein. Also nehmen wir ihn mal ab und schauen ihn uns näher an. Blöd nur dass im Fiesta so ziemlich jede Zusatzausstattung verbaut ist die einen Riementrieb braucht weshalb schon das Entfernen einer gewissen Akrobatik bedurfte. Ans Einbauen will man da noch gar nicht denken… Doch eins nach dem anderen. Jetzt stehen sie da, die beiden Hobbyschrauber und Maschenbauer und besehen sich den Keilriemen der in Schulnoten bewertet gerade so am Unterpunkten beißt: 4-. Er könnte den Übertritt schaffen wenn nichts dazwischen kommt. Aber wenn nicht, dann ist das Geschrei groß. 
Ene mene miste, tust dus noch oder kommste in die Kiste?
Und während der eine argumentiert, wechseln wäre doch jetzt ganz sinnvoll weil danach ist Sorgenfreiheit garantiert, spekuliert der andere darauf dass die 4 schließlich die 1 des kleinen Mannes sei und man getrost davon ausgehen kann dass da nix dazwischen kommt.
Wir brauchen eine dritte Meinung und finden Sie in Form einer 2-Euro-Münze: Kopf wir riskieren Kopf und Kragen und bauen den alten wieder ein (auf dem wir uns natürlich keine Laufrichtung markiert hatten, hmpf…), Zahl wir bezahlen jetzt nen Neuen und bauen den ein. Im Fifa-Schiri-Style schnippe ich die Münze nach oben und sie fällt mit der blitzenden 2 nach oben zu Boden. Sicherheit siegt.
Leider liegt der neue Riemen immer noch im Laden, deshalb sind uns auch in dieser Disziplin die weiteren Hände gebunden. Bleibt nur noch das wechseln vom Ölfilter. Und das erweist sich aufgrund unfassbar dämlicher Einbaulage als Meisterprüfung. Da muss ich meinem Unmut schonmal kurz Luft machen. Beim guten Golf III oder dem E36 von oben mit einem Griff zugänglich und zur Not mit Hebelchen lösbar, brauchts beim Fiasko schon eine Hebebühne denn der Filter liegt auf der Rückseite des Motors unter der Ansaugbrücke. Zugang nur von schräg unten und obendrein auch nur mit der Linken. Höchstvermutlich wurde auch dieses Verschleißteil noch nie gewechselt weil er zeigt sich dermaßen wehrhaft dass wir beide mit unseren maximalen Kräften UND maximal möglichem Hebeleinsatz auf das Bauteil einwirken um es aus seiner Verschraubung zu lösen. Wie etwas das permanent von Öl durchspült wird nur so fest werden kann….!
Nunja letztlich konnte auch diese Nuss geknackt werden und ein neues Ersatzteil eingebaut werden.
Apropos Ersatzteil und Wechselintervall:

Rechts im Bild eine Zündkerze dies hinter sich hat. Manchmal hat so ein empfohlenes Wechselintervall schon seine Sinnhaftigkeit
Zu guter Letzt gab es eine zweite Schicht Deckweiß auf den vormals blauen Fiesta und siehe da: Bis auf den ein oder anderen unerklärbaren blauen Durchkommer (ein Fettfleck? Ein Zeichen? Man weiß es nicht) haben wir nun ein schönes weißes Auto. Also, von den richtigen Winkeln aus betrachtet. Sobald die Tür aufgeht oder man zu genau hin sieht ist es schon auch noch blau aber hey, gar nicht so ein schlechtes Resultat für eine schnelle Sonntagsaktion, oder??
Welch Traum in weiß. Eine Grundvoraussetzung für schöne Autos wie ich finde

Extra für unsere Hardcorefans von Rot-Weiß-Essen Tobias und Veronika ein farbliches Schmankerl ;-)

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