Dienstag, 12. Juli 2016

Sonne und Regen

Leute ihr kennt das sicher, dieses Gefühl wenns läuft. Wenn du eine grüne Ampel nach der anderen passierst und dein Lieblingslied im Radio läuft. Wenn Du im Sweet Spot der Welle stehst und dich aufs genießen konzentrieren kannst. Wenns Streusel aufs Eis gibt ohne Aufpreis.
Ungefähr so war die letzte Woche für uns.
Der Kindergarten hatte ganze Arbeit geliefert und unser Rallye Geschoss aufs Feinste verziehrt! Da wenn sich nicht jeder danach umdreht..! Ich persönlich bin für eine B-Note bei der Rallye, für die Optik. Im silbergrauen Benz kanns ja jeder ;)

Noch dazu kamen zwei Zeitungsartikel in Mittelbayerischer und Schrobenhausener Zeitung die unser Vorhaben samt aller drei Beteiligten ins Licht der Öffentlichkeit stellten. Mit Fotos und allem drum und dran. Es soll sogar Anrufe geben von Sponsoren die nach freien Plätzen für einen Last-Minute-Aufkleber fragen!
Layouting bei über 30°C

Sonntag dann war großes Layouten. Mit allem Freizeitstress ging es uns nicht anders naus als erst um 15 Uhr anzufangen mit dem endgültigen Bekleben des Fahrzeugs. Dafür haben wir auch bis kurz nach 22 Uhr gebastelt und auch den Unterfahrschutz nochmal überarbeitet um die Stolperkante am Schaltgestänge zu beseitigen, gleichzeitig für ein wenig mehr Bodenfreiheit zu sorgen. Für so Nebensächlichkeiten wie den Anlasser zur Sicherheit zu wechseln oder Zündung überprüfen blieb dann zwar keine Zeit mehr, aber das wäre jetzt auch grundloser Mehraufwand. Fährt ja.
Montag war dann die erste Testfahrt. Via Ingolstadt bei Josefs Arbeitgeber ASAP auf ein Fotoshoot nach Regensburg um auch dort das fertige Werk unter die Leute zu bringen und gleichzeitig mit dem großen Packen anzufangen.. Freitag solls schließlich schon los gehen zu Akkreditierung nach München!
Auf der Autobahn in die Oberpfalz bricht der Fiesta sogar den bisherigen Rekord und ballert mit Tacho 140 bergab! Am nächsten Hügel jedoch kommt der Scania wieder beachtlich nahe ... 
Kurzum, ein herrlicher Spaß für alle Beteiligten, denn wer wird schon so einem kunterbunten Fun-Mobil böse sein.

Es kommt der Dienstag morgen und der Tobi will von seinem Kurzzeitparkplatz weg in die Arbeit. Der Fiesta springt nicht an, und wenn dann läuft er nicht so recht. Die üblichen Tricks wie kurz schuggeln und Batterie abklemmen helfen nicht wirklich. Nach ein paar Metern ist der Ofen wieder aus, im wahrsten Sinne. Nach über einer Stunde resigniere ich und lasse mich zu der Werkstatt schleppen, bei der ich heute abend ohnehin noch einen Sponsoring Termin hatte: Den Boxenstopp im Nelkenweg in Regensburg.
Verspätet in der Arbeit angekommen ist das Hirn immer noch auf der Strecke. Einen Kofferraum voller Ersatzteile für die Mechanik dabei, und nun streikt die Elektrik. Zum Aus-der-Haut-fahren. Glücklicherweise braucht auch die Elektrik mechanische Einzelteile, denn als am Nachmittag endlich die lang ersehnte Diagnose kommt können wir zumindest mit den Ersatzteilen dienen. Nur, ob es damit getan ist..?
Das wird an diesem Regentag letztlich nicht mehr entschieden, irgendwann hat auch der Magic Feierabend. Und so muss, trotz des geplanten Starts in drei Tagen, unverrichteter Dinge aus der Werkstatt abgezogen werden und auf den nächsten Tag gehofft werden. Fähige Menschen werden sich unseres Fiaskos annehmen und ihn, so ist zu hoffen, auf ein Niveau aufpeppeln das ihn noch 5000km leben lässt. Und das nach einem Tag an dem er keine 5m selbst gefahren ist.

So nah können Freud und Leid beieinander liegen und so schnell kanns gehen mit diesen verflixten neuen Gefährten. Es ist schon etwas ironisch dass der Fiesta wochenlang stand bzw fuhr wenn er fahren musste und jetzt, wenige Tage vorm Abflug, da lässt er die Flügel hängen. Klar könnte es schlimmer sein, denn am Samstag in aller Herrgottsfrüh in München wäre uns wohl eher gar nicht mehr zu helfen gewesen. Aber eine entspannte Vorbereitung sieht eben auch anders aus.

Doch nun ist genug des Trübsals. Ich wollte das trotzdem schreiben und veröffentlichen denn erstens besteht das Leben nicht nur aus Sonnenstunden, manchmal muss man halt auch Regen aushalten. Zweitens kann ich ein Dankeschön los werden an alle Freunde die in diesen Situationen mit Aufmunterung und Hilfe (Danke nochmal Simon fürs Schleppen ;-) ) zur Seite stehen.
Und drittens: Noch ist nicht aller Tage, wir kommen wieder, keine Frage!

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